West-Nil-Virus Mehr Sicherheitsvorkehrungen bei Blutspenden erforderlich

In Deutschland breiten sich das West-Nil- und das Usutu-Virus aus. Die Übertragung erfolgt über heimische Stechmücken. Scheinbar schleppen infizierte Mücken aus Südeuropa die Infektionen per Lastwagen oder Güterzug nach Deutschland ein. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist bislang nicht bekannt.

Da nur wenige Blutspendedienste ihre Blutkonserven standardmäßig auf das West-Nil- und das eng verwandte Usutu-Virus testen, fordert der Tropenmediziner Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM): „Blutspendedienste müssen sich damit in Zukunft stärker auseinandersetzen“. Bislang stellen die Dienste, die nicht testen, Blutspender zurück, die sich in einem bestimmten Zeitraum in Nordamerika und einigen europäischen Ländern aufgehalten haben.

Vögel gelten als wichtigster Wirt des West-Nil-Virus, das durch Mückenstiche auch auf Pferde oder Menschen übertragen werden kann. Eine Infektion kann zu Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlägen führen, in seltenen Fällen kommt es zu einer Gehirnentzündung, die auch tödlich enden kann. In Deutschland ist bislang nur ein Fall bekannt, bei dem sich ein Tierarzt infiziert hat und am West-Nil-Fieber erkrankt ist.

Quellen