Die Europäische Kommission plant, das EU-Klimaziel zu verschärfen: Bis 2040 sollen die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 90 Prozent gesenkt werden. Dieser Vorschlag baut auf den bisher festgelegten Zielen des Bundes-Klimaschutzgesetzes auf und stellt einen verbindlichen Zwischenschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 dar. Bisher war eine Reduktion der Emissionen um mindestens 88 Prozent bis 2040 vorgesehen. Die durch die EU-Kommission vorgestellten Pläne müssen nun durch die EU-Staaten sowie das EU-Parlament ausgehandelt und umgesetzt werden.
Erstmals will die Europäische Kommission auch internationale Klimaschutz-Zertifikate anerkennen. Mithilfe dieser Zertifikate soll ab 2036 die Kompensation von drei Prozent der Emissionsmenge aus dem Jahr 1990 möglich sein. Der tatsächlich kompensierbare Anteil der Emissionen liegt aber deutlich höher, da die Emission seit dem Basisjahr 1990, auf welches sich der EU-Vorschlag bezieht, bereits deutlich gesunken sind. Voraussetzung für die Unterstützung des 90-Prozent-Ziels durch die deutsche Bundesregierung ist eben diese Kompensationsmöglichkeit mittels Zertifikaten.
Der Anteil des deutschen Gesundheitswesens an den Treibhausgasemissionen des Landes wird von der Organisation Health Care Without Harm auf 5,2 Prozent geschätzt. Das Gesundheitswesen ist sich seiner Verantwortung bei der Erreichung der Klimaziele bewusst und engagiert sich bereits in verschiedenen Projekten und Initiativen zur Reduzierung von Emissionen. Zu den Maßnahmen gehören u. a. Optimierungen im Abfall- und Energiemanagement, ein nachhaltiges Beschaffungsmanagement, ein effizienter Ressourceneinsatz sowie energetische Sanierungen. Sollte das von der EU-Kommission vorgeschlagene Ziel zur Reduktion der Treibhausgase angepasst werden, sind auch Kliniken gefordert, ihre Klimaschutzmaßnahmen entsprechend auszuweiten.