Brandschutz Brände in Kliniken nehmen immer stärker zu

Feuer im Patientenzimmer des Martin-Luther-Klinikums Bochum, in einem Lagerraum des Krankenhauses Aurich, im Wohnheim des Landauer Krankenhauses – immer öfter liest man von Bränden in Gesundheitseinrichtungen. Die Statistik des Bundesverbandes Technischer Brandschutz e. V. (bvfa) belegt, dass die Zahl der Brände in Krankenhäusern, aber auch Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen seit 2013 deutlich ansteigt. Während es in dem Jahr noch unter 50 Brände pro Jahr in deutschen Kliniken gab, verzeichnet der bvfa 2024 schon 114 Brände mit 7 Toten und 148 Verletzten. Dabei konnte die Brandursache nur in rund der Hälfte der Fälle ermittelt werden. Die Hauptgründe waren vorsätzliche bzw. fahrlässige Brandstiftung sowie technische Defekte von elektrischen Geräten, aber auch das Rauchen unter riskanten Bedingungen, beispielsweise in der Nähe von Sauerstoffgeräten, löste 15 Prozent der Brände aus.

Im Ernstfall sind Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf die Unterstützung Dritter angewiesen, um sich in Sicherheit zu bringen. Weshalb Kliniken und Pflegeheime zu besonders hohen Sicherheitsstandards in Sachen Brandschutz verpflichtet sind. Darunter fallen Maßnahmen zum frühzeitigen Erkennen von Bränden sowie spezifische Evakuierungspläne für den Ernstfall.

Unsachgemäße entsorgte Chemikalien oder auch falsch gelagerte Lithium-Ionen-Batterien stellen in Kliniken eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Räumlichkeiten, in denen beispielsweise leicht flammbare Chemikalien bzw. Chemikalienabfälle gelagert werden, müssen durch eine feuerbeständige Bauweise abgetrennt sein und u. a. über Türen der Feuerwiderstandsklasse T 30 verfügen, die mindestens feuerhemmend sind, in Fluchtrichtung aufschlagen und ins Freie oder auf einen Rettungsweg führen. Zusätzlich sind geeignete Feuerlöscheinrichtungen anzubringen. Bei falsch gelagerten Altbatterien besteht aufgrund eventuell vorhandener Restladung Brandgefahr. Hinzukommen enthaltene giftige Schwermetalle wie Quecksilber oder Cadmium, die stark brennbar sind. Um diese Risiken einzudämmen, können Kliniken Batterien in speziellen Akku-Schutzboxen von zertifizierten Entsorgern sammeln und lagern.

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