Antibiotikaresistente Keime Höchste Belastung im Klinikabwasser

Antibiotikaresistente Bakterien und Keime verbreiten sich zunehmend. Das Team von Wissenschaftlern rund um Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn, maßen die höchste Belastung rund um Krankenhäuser. Im Vergleich dazu konnten sie diese Erreger in freien Gewässern nur selten finden. Der Anteil an antibiotikaresistenten Keimen und Bakterien betrug in städtischen Abwässern inklusive Kliniken 28,4 Prozent. Zum Vergleich: In ländlichen Abwassergebieten lag dieser Wert bei 0,4 Prozent.

Innerhalb des Projektes „Biologische beziehungsweise hygienisch-medizinische Relevanz und Kontrolle antibiotikaresistenter Krankheitserreger in klinischen, landwirtschaftlichen und kommunalen Abwässern und deren Bedeutung in Rohwässern“ (HyReKA) wurden über die vergangenen drei Jahre Abwasser jeglicher Art getestet. Dabei wurden nicht nur Klinikabwässer untersucht, sondern auch ländliche Gewässersysteme, landwirtschaftliche Abwässer von Mast- und Schlachtbetrieben sowie Flugzeugtoiletten.

„Dank HyReKA können wir besser verstehen, wie Antibiotikaresistenzen über das Abwasser in unsere Gewässer gelangen. Dieses Problem kann nun angegangen werden, denn das Projekt liefert auch die technischen Lösungen dafür“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU). Für Krankenhäuser sollen beispielsweise neue Hygieneanforderungen für die Abwasserentsorgung entwickelt werden. So soll die Belastung mit multiresistenten Erregern in Gewässern deutlich gesenkt werden.

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