Antibiotikaresistente Keime Waschmaschinen sind mögliche Überträger

Frisch gewaschene Wäsche ist nicht frei von Bakterien, diese können sogar auf den Menschen übertragen werden. Das haben Experten des Bonner Uniklinikums im Fachmagazin „Applied and Enviromental Microbiology“ berichtet.

„Wir haben erstmals nachgewiesen, dass es durch eine Waschmaschine auch zur Übertragung von antibiotikaresistenten Keimen auf den Menschen kommen kann“, erläutert Dr. Martin Exner, Direktor des Hygiene-Instituts IHPH am Uniklinikum. Nachgewiesen wurden die Erreger in der Wäsche eines Kinderkrankenhauses. Die Bakterien wurden sowohl im Spülfach als auch im Türgummi entdeckt. Die Keime übertrugen sich auf die gewaschenen Strickmützen und Socken. Antibiotika hätte bei dem nachgewiesenen Bakterium nur eingeschränkt helfen können, zu Infektionen kam es aber nicht.

Dr. Christian Brandt, Direktor des Instituts für Hygiene der Vivantes Kliniken Berlin, betitelt die Bonner Untersuchung gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung dabei als „Meilenstein“. Laut Brandt habe man schon länger vermutet, dass multiresistente Erreger über saubere Wäsche aus der Maschine auf den Menschen übertragbar seien. „Das Ergebnis ist kein Grund zur Beunruhigung der Bevölkerung. Nur für einen sehr kleinen Personenausschnitt besteht potenziell ein gewisses Risiko“, betont Brandt.

Dennoch empfehlen die Bonner Experten, gerade bei pflegebedürftigen, älteren Menschen mit offenen Wunden, Kathetern oder Infektionen, auch im häuslichen Bereich die Wäsche bei mindestens 60 Grad zu waschen, um die Übertragung gefährlicher Keime zu vermeiden.

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