Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Förderinitiative zur Abfallvermeidung im Gesundheitssektor

Von Skalpellen, Pinzetten und Scheren bis hin zur persönlichen Schutzausrüstung – die im Gesundheitswesen verwendeten medizinischen Instrumente, Textilien und Materialien verursachen eine zunehmende Abfallmenge. Die Kombination aus der enormen Abfallmenge mit dem daraus resultierenden steigenden Ressourcenverbrauch belastet Umwelt und Klima. Um diese Entwicklung zu bremsen und die Kreislaufwirtschaft in der Gesundheitsversorgung zu unterstützen, hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Förderinitiative „CirculAid“ ins Leben gerufen.

Bis zum 15. Mai 2023 können insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Forschungseinrichtungen ihre innovativen Projekte einreichen. Förderfähig sind vor allem Ideen für die kreislauffähige Gestaltung von Verfahren und Produkten, Abfall- und Ressourcenmanagement sowie Bewertungskonzepte, Plattformen, Netzwerke und Qualifizierungsmaßnahmen.

Die Initiative richtet sich an Hersteller der chemisch-pharmazeutischen Industrie, Dienstleister und Beratungsfirmen im Gesundheitssektor, Kliniken, Pflegeheime sowie Hochschulen und medizinische Ausbildungsstätten. Auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sind ausdrücklich zur Mitwirkung aufgefordert. Für Stipendienanträge zum Thema Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen gelten der 15. Juni und der 15. Januar als gesonderte Fristen. Alle Details zum Bewerbungsverfahren finden Interessierte auf der Website der DBU.

Hintergrund der Initiative ist ein Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) mit dem Titel „Ressourcenschonung im Gesundheitssektor“ von Januar 2021, der einen Anstieg des Ressourcenverbrauchs im Gesundheitswesen von 1995 bis 2016 um etwa 80 Prozent verzeichnet. Pro Jahr produzieren Krankenhäuser fast fünf Millionen Tonnen Abfall – sie gelten als fünftgrößter Abfallproduzent in Deutschland.

Hinzu kommen andere Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen und Pflegeheime. Ein Grund ist vor allem die häufige Nutzung von Einweg- statt Mehrwegprodukten, die in großen Mengen zu entsorgen sind. CirculAid heißt daher zum Beispiel Ideen willkommen, die zu einem nachhaltigeren Umgang mit chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen und medizinischen Geräten und Gegenständen, sowie mit Textilien und persönlicher Schutzausrüstung führen.