Infektionskrankheiten in Deutschland Endemische Übertragung unterbrochen

Einer Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge ist die endemische Übertragung der Röteln offenbar unterbrochen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte für die Bundesrepublik 2020 gar die Elimination der Röteln. Nachdem 2018 uns 2019 noch jeweils 58 Infektionsfälle registriert wurden, waren es 2020 nur noch 18, was einer Inzidenz von 0,2 pro eine Million Einwohner entspricht. Auch Masernerkrankungen gingen dem Institut nach um 85,5 Prozent zurück und erreichten mit 76 Fällen den niedrigsten Stand seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001.

Ursache für den drastischen Rückgang beider Krankheiten sieht das RKI hauptsächlich in den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Demnach haben die Anwendung der sogenannten AHA-Formel – Abstand halten, Hygienemaßnahmen beachten, Alltag mit Maske –, das Schließen von Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen, Grenzschließungen sowie der eingeschränkte Reiseverkehr maßgeblich zur geringeren Ausbreitung der Infektionskrankheiten beigetragen, während zugleich die Fallzahlen in ganz Europa zurückgingen. Allerdings befürchten die Epidemiologen ein erneutes Aufflammen der Masern, sobald es wieder zu einer Normalisierung des öffentlichen Lebens komme. Für die nachhaltige Eliminierung der Krankheit sei daher eine Impfung gegen Masern weiterhin unabdingbar.

Quellen