Recycling Möbel aus Krankenhaus-Abfällen

Im Zuge nachhaltiger Entwicklungen im Gesundheitswesen gewinnt die Verwertung von Abfällen als Recyclingrohstoffe immer mehr an Bedeutung. Auch wenn viele medizinische Abfälle nicht als Rohstoffe weiterverwendet werden können und gemäß LAGA-Mitteilung 18  einer thermischen Verwertung zugeführt werden müssen, gilt dies mitnichten für alle im Krankenhaus produzierten Abfälle.

Großes Recyclingpotenzial haben im medizinischen Bereich beispielsweise Verpackungen aus dem sogenannten Bluewrap, in dem vor allem sterile Instrumente verpackt werden. Das Material besteht aus Polypropylen. Dieser Kunststoff wird unter anderem auch für nicht-medizinische Produkte wie Joghurtbecher, Textilien oder Flaschenverschlüsse verwendet und lässt sich sehr gut recyceln. Für eine Verwertung als Recyclingrohstoff muss allerdings zwingend sichergestellt werden, dass die Verpackungen weder kontaminiert sind noch direkten Patientenkontakt haben.

Auch wenn sich das Thema nachhaltiges Abfallmanagement zu einer festen Größe im Klinikalltag entwickelt hat, gibt es aktuell nur wenige Projekte oder Unternehmen, die Krankenhaus-Abfälle als Rohstoffe recyceln . Ein Beispiel wäre der niederländische Möbelhersteller Vepa. Das Unternehmen stellt aus den recycelten Verpackungsmaterialien stapelbare Mehrzweckstühle undBarhocker her, deren Sitzfläche zu mindestens 85 Prozent aus recyceltem Bluewrap besteht.

Dadurch werden nicht nur Rohstoffe geschont. Zusätzlich lässt sich auch die CO2-Belastung im Vergleich zur herkömmlichen Herstellungsmethode um bis zu 35 Prozent reduzieren. Zudem kann der Stuhl, der neben dem Kunststoff-Sitzteil aus einem Kufengestell aus Stahlrohr besteht, einfach wiederverwertet werden. Damit stellt er ein gelungenes Produkt im Sinne der Kreislaufwirtschaft dar.

Quellen