Erforschung des Zika-Virus Mögliche Ursachen für Hirnfehlbildungen durch Zika untersucht

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind weltweit mehr als 80 Länder, insbesondere der Tropen und Subtropen von den mückenübertragenen Zikavirus-Infektionen betroffen. Während gesunde Menschen grippeähnliche Symptome aufweisen, können bei Ungeborenen im Mutterleib schwere Fehlbildungen des Gehirns auftreten. Eine Studie der Technischen Universität München (TUM) und des Max-Planck-Instituts für Biochemie (MPI-B) zeigte jetzt, was die Fehlbildungen während der Schwangerschaft verursachen könnte: Das gefährliche Zika-Virus bindet zelluläre Proteine, die für die neuronale Entwicklung notwendig sind.

Das Forscherteam um Andreas Pichlmair, Professor für Immunpathologie von Virusinfektionen an der TUM, fand heraus, dass das Zika-Virus bestimmte zelluläre Proteine verwendet, um das eigene Erbgut zu vervielfältigen. Gleichzeitig sind diese Moleküle wichtige neurologische Faktoren, damit sich eine Stammzelle zu einer Nervenzelle entwickelt. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass das Virus diese Faktoren von der Hirnentwicklung abzieht und für die Vervielfältigung seines Erbguts nutzt. Das Gehirn kann sich so nicht korrekt ausbilden“, begründet der Virologe.

Die Ergebnisse der Studie sollen anderen Wissenschaftlern den Weg ebnen, therapeutische Ansätze zur Eliminierung von Zika oder verwandten Viren zu entwickeln.

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