Multiresistente Keime Antibiotikaresistente Bakterien in Frankfurter Flüssen und Bächen

Im März 2017 entging ein Mann in Frankfurt nur knapp dem Ertrinkungstod. Nachdem er in ein Frankfurter Oberflächengewässer gefallen war, kam er mit Wasser, Schlamm und Blättern in der Lunge in eine Klinik. Hier stellen die Ärzte bei ihm einen gegen nahezu alle Antibiotika resistenten Erreger fest. Da der Erreger hier erstmals nachgewiesen wurde und der Patient keine Risikofaktoren aufwies, wurden im Jahresverlauf allen Oberflächengewässern in Frankfurt Wasserproben entnommen und gezielt auf multiresistente Erreger und Antibiotika analysiert.

Im März 2018 veröffentlichte das Gesundheitsamt die Ergebnisse: In fünf von 19 Proben wurden gefährliche Erreger entdeckt, die selbst gegen Reserveantibiotika resistent sind. Acht Wasserproben enthielten Nukleinsäuren – genetisches Material von abgestorbenen Erregern. Eine Beeinflussung durch Kläranlagen konnte dabei nicht bestätigt werden, weshalb Eintragswege über die Landwirtschaft und Wildvögel geprüft werden sollten. Auch ob es sich um eine zunehmende Ausbreitung resistenter Keime handelt, muss künftig in Langzeitstudien untersucht werden.

Der Masseneinsatz von Antibiotika, sowohl bei Mensch als auch Tier, wird als Hauptursache der Keimbelastung unserer Gewässer angesehen. Antibiotika ließen sich im Kontext der Frankfurter Untersuchung in elf Proben nachweisen – ausschließlich in Gewässern nach Kläranlagen.

Eine Gefährdung der Bevölkerung bedeuten die Ergebnisse jedoch nicht, heißt es abschließend im Bericht des Gesundheitsamtes. Vorausgesetzt, die allgemeinen Hygiene-Empfehlungen würden eingehalten. Das Gesundheitsamt rät seit Jahren vom Schwimmen in den Oberflächengewässern in Frankfurt ab und empfiehlt das Händewaschen nach Kontakt mit Wasser oder Schlamm.

Quellen