Narkosegase Immer mehr Krankenhäuser nutzen Verfahren zur Aufbereitung

Weil Narkosegase schädlicher als CO2 wirken und einen großen Anteil der Treibhausgase im Gesundheitswesen verursachen, gewinnt ihr Recycling zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Krankenhäuser nehmen dieses Thema ernst und nutzen unterschiedliche Verfahren, um die klimaschädlichen Gase wieder aufzubereiten. Zwei Helios Kliniken in Bad Saarow (Brandenburg) und Schwelm (Nordrhein-Westfalen) haben nun ein Pilotprojekt gestartet, in dem die Verwendung von Filtersystemen getestet werden soll. Dafür bringen sie Aktivkohlefilter am Narkosegerät an, die die Gase auffangen. Anschließend erfolgt die Aufbereitung durch einen externen Dienstleister. Nach Angaben von Helios könnten so bis zu 90 Prozent recycelt und wiederverwendet werden.

Zudem möchte der Klinikkonzern den Einsatz besonders klimaschädlicher Narkosegase insgesamt auf das unbedingt notwendige Maß senken. Bereits seit März 2022 kommt in den Helios Kliniken kein Lachgas mehr zum Einsatz, das in der Atmosphäre etwa 300 Mal so stark wirkt wie CO2. Auch die Nutzung des ebenfalls sehr schädlichen Narkosegases Desfluran wurde bereits um 40 Prozent reduziert. Bis 2040 hat sich Helios zum Ziel gesetzt, Klimaneutralität in den Krankenhäusern zu erreichen. Das Recycling von Narkosegasen spiele dabei eine sehr wichtige Rolle.

Auch andere Kliniken erproben Möglichkeiten der Aufbereitung. Das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) fängt ebenfalls treibhausrelevante Narkosegase während der OP auf und führt sie dem Recycling zu. Ein neues Kreislaufsystem soll verhindern, dass die Anästhetika in die Außenluft gelangen. Ein ähnliches Projekt, um ausgeatmete Narkose wieder aufzubereiten, läuft im Evangelischen Krankenhaus Hubertus in Berlin (EKH). Die Niels-Stensen-Kliniken setzen auf das Recycling von Atemkalk, der als gefährlicher Abfall gilt und in Rückatemsystemen zum Einsatz kommt.

Quellen