Tropische Zeckenart in Deutschland Gefahr von Fleckfieber könnte zukünftig steigen

Nach einem Biss der tropischen Zecke Hyalomma erkrankte nun erstmalig in Deutschland ein Mensch an Fleckfieber. In der Zecke, die den Mann gestochen hatte, konnte das Bakterium Rickettsie aeschlimannii nachgewiesen werden, bekannt als ein Fleckfieber-Erreger. Eigentlich befallen Hyalomma bevorzugt Säugetiere.

Dank ihrer Optik ist die Zecke gut erkennbar: Sie ist zwei- bis dreimal größer als heimische Zeckenarten, außerdem fällt sie durch ihre quergestreiften Beine auf. Das Tier verfolgt seine Opfer aktiv und bewegt sich dabei spinnenartig.

Etwa die Hälfte aller von Forschern untersuchten Hyalomma-Zecken waren mit Rickettsien infiziert. Die Symptome des Fleckfiebers sind ein fieberhafter Infekt mit Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, ein brennendes Gefühl sowie auffälliger Hautausschlag. Nach einem Zeckenbiss beträgt die Inkubationszeit in etwa eine Woche.

Ursprünglich ist die Zecke in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas beheimatet. Dass sich das Insekt in Deutschland heimisch fühlt, ist für Wissenschaftler der Universität Hohenheim nicht überraschend: „Wir werden die Zeckenart in diesem Jahr verstärkt im Auge behalten und bereiten uns darauf vor, ihnen in den nächsten Monaten womöglich noch öfters zu begegnen“, sagte Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim gegenüber SPIEGEL ONLINE. Den Forschern zufolge ist die Veränderung des Klimas der Grund für das erhöhte Aufkommen in Deutschland.

Quellen