Teilzeitarbeit wird in Deutschland immer beliebter. Zwischen 1991 und 2019 stieg der Anteil der Arbeitnehmer in Teilzeit von 18,5 auf 38,6 Prozent. Dieser Trend macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht Halt. Hier arbeiteten im Jahr 2019 39 Prozent der rund 5,7 Millionen Beschäftigten in ärztlichen Praxen, Krankenhäusern, medizinischen Laboren und Apotheken in Teilzeit. Demgegenüber standen 47 Prozent Vollzeit- und 13 Prozent geringfügig Beschäftigte.
Eine aktuelle Umfrage der Sächsischen Landesärztekammer unter 987 Medizinern ergab, dass mehr als ein Drittel eine Reduzierung der eigenen Arbeitszeit plant. Als Hauptgründe wurden der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance, einer Arbeitsentlastung sowie nach mehr Zeit für die Kinderbetreuung genannt.
Vor allem in niedergelassenen Hausarztpraxen führt dies zu Problemen: Es wird immer schwieriger, Nachfolger für Haus- und Facharztpraxen zu finden. Zwar ist die Zahl der Ärzte in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren gestiegen, durch die Teilzeitarbeit sinkt die zur Verfügung stehende Arbeitszeit aber insgesamt.
Quellen
- Destatis: Ärztedichte 2020: 4,5 Ärztinnen und Ärzte je 1000 Personen in Deutschland
- aerzteblatt.de: Trend zu Teilzeit und Anstellung verschärft Ärztemangel
- Kassenärztliche Bundesvereinigung: Gesundheitsdaten: Mehr als 536.000 Ärzte in Deutschland
- Ärztestellen.de: Zu viel Arbeit und zu wenig Freizeit: Immer mehr Ärztinnen und Ärzte wollen Arbeitszeit reduzieren