Zahl des Monats Ausgaben für Rettungsfahrten stiegen um 41 Prozent

Die Kosten für Rettungsfahrten sind zwischen 2018 und 2022 um 41 Prozent gestiegen.
Die Kosten für Rettungsfahrten sind zwischen 2018 und 2022 um 41 Prozent gestiegen.

Die Kosten für Rettungsfahrten sind zwischen 2018 und 2022 um 41 Prozent gestiegen. Die Erhebung des GKV-Spitzenverbandes belegt zudem, dass die Kosten in keinem anderen Bereich der Gesundheitsversorgung so stark angestiegen sind wie im Rettungswesen. Die Kosten hier liegen mehr als doppelt so hoch wie in der stationären und ambulanten Versorgung. Auch eine Erhebung des IGES Instituts für das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) identifiziert einen deutlichen Anstieg. Laut Studie haben sich die Kosten im Zeitraum 2010 bis 2022 sogar verdreifacht und lagen 2022 bei vier Milliarden Euro.

Krankenhäuser sowie die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKVen) fordern deshalb eine Reform der Notaufnahmen und des Rettungsdienstes. Es gab bereits eine Reihe von Reformvorschlägen, mit welchen Rettungseinsätze reduziert und effizienter gestaltet werden sollten. Hier könnte beispielsweise eine länderübergreifende Datenbank eine Lösung sein, um Schwachstellen zu belegen und Strukturen zu optimieren. Bisherige Reformen sind bis dato aber immer an der heterogenen und unübersichtlichen Rechtslage sowie den unterschiedlichen Vergütungen in den einzelnen Bundesländern gescheitert.

Diese Probleme und die Notwendigkeit einer Reform des Rettungswesens wurden bereits 2018 unter dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) laut – zu Ergebnissen kam es damals aber nicht. Im September 2023 legte das Bundesministerium für Gesundheit – nun unter Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) – ein weiteres Rettungsdienst-Konzept vor. Auch das neue Konzept orientiert sich am Gutachten des Sachverständigenrats von 2018. Dieses Gutachten empfiehlt den Notaufnahmen vorgeschaltete Integrierte Notfallzentren (INZs) als Problemlösung für dasRettungswesen. Eine solche Lösung ist laut Wulf-Dietrich Leber – Abteilungsleiter Krankenhäuser des GKV-Spitzenverbandes – nicht ausreichend. Vielmehr fordert der GKV-Spitzenverband einen gemeinsamen Tresen der Kassenärztlichen Vereinigung und Kliniken zur Ersteinschätzung sowie die Einrichtung von KV-Notdienstpraxen in den Krankenhäusern.

Allerdings stellt diese Strategie Krankenhäuser vor ein nächstes Problem: Personalmangel. Hier soll es aber auch bereits Lösungen geben, welche weniger notfallaufnehmende Kliniken und bedarfsgerechte Öffnungszeiten der KV-Notfallpraxen vorsieht. Rettungseinsätze sind aktuell bei den Krankenkassen nur abrechenbar, wenn Patientinnen bzw. Patienten zum Krankenhaus gebracht werden. Die Kommission hat empfohlen, die Rettungsleistung auch ohne den Transport abzuschließen. Dafür braucht es nach der GKV allerdings eine gesonderte Richtlinie des gemeinsamen Bundesausschusses.

Quellen

Die Kosten für Rettungsfahrten sind zwischen 2018 und 2022 um 41 Prozent gestiegen.
Die Kosten für Rettungsfahrten sind zwischen 2018 und 2022 um 41 Prozent gestiegen.