Zahl des Monats Abfall­aufkommen von Siedlungs­abfällen steigt um 1,6 Prozent

Eine neue Studie des Statistischen Bundesamtes belegt, dass das Gesamtabfallaufkommen in Deutschland 2021 um 0,6 Prozent niedriger ausfiel als noch 2020. Damit ist das Abfallaufkommen im Vergleich zum ersten Pandemie-Jahr um 2,5 Millionen Tonnen gesunken. Nach dem Höchststand von 417 Millionen Tonnen im Jahr 2018 bewegt sich die Abfallentwicklung damit weiterhin auf einem klaren Abwärtstrend. Das lässt sich in vielen Branchen klar ablesen, aber gilt das auch für das Gesundheitswesen?

Trotz vielfältiger Bemühungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Ressourceneinsparung können die bisher veröffentlichten Zahlen zur Abfallentwicklung solche in Kliniken, Arztpraxen und Pflegeheimen aktuell noch nicht belegen. Vielmehr ist die Zahl der Siedlungsabfälle, welche mit knapp 60 Prozent den größten Teil der Abfälle medizinischer Einrichtungen ausmachen, angestiegen. Hier konnte das Statistische Bundesamt einen Zuwachs von knapp 0,8 Millionen Tonnen ausmachen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs von 1,6 Prozent.

Welche Klinikabfälle als Siedlungsabfälle entsorgt werden können, ist innerhalb der LAGA-Mitteilung 18 geregelt. Hierunter fallen Abfälle der Abfallschlüssel 180101, 180104, 180107  und 180109. Diese werden von Entsorgern in den Kliniken abgeholt und der Verwertung zugeführt.

Aktuell können bis zu 67,8 Prozent dieser Abfälle stofflich verwertet werden. Gemäß der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV), die das Kreislaufwirtschaftsgesetz erweitert, sind medizinische Einrichtungen als Abfallproduzenten verpflichtet, die anfallenden Abfälle so zu trennen, dass eine möglichst hohe Verwertungsquote gewährleistet werden kann. Da aber gerade in Krankenhäusern zu viele Rohstoffe im Restabfall entsorgt werden, braucht es hier Aufklärung und Initiativen für mehr nachhaltige Entsorgungsstrategien. Ein Beispiel hierfür ist das Entsorgungsmanagement, das Lea Eggers im Katholischen Marienkrankenhaus Hamburg initiiert hat.