Großbritannien Mehr Nadelstichverletzungen bei britischen Pflegekräften

Laut einer im Mai veröffentlichten Umfrage der britischen Gewerkschaft der Krankenschwestern und Pfleger (Royal College of Nursing; RCN) ziehen sich britische Pflegekräfte bei der Arbeit häufiger Nadelstichverletzungen zu als noch vor einigen Jahren. 15 Prozent der rund 7.500 Befragten gaben an, sich im vergangenen Jahr mit spitzen oder scharfen Gegenständen wie Nadeln oder Skalpellen verletzt zu haben. Zum Vergleich: 2008 betrug der Anteil zehn Prozent.

Als mögliche Gründe nennt die Gewerkschaft unter anderem Personalengpässe, Übermüdung in der Pandemie, unzureichende Schulungen der Angestellten sowie den Mangel an passenden Abfallbehältern für die scharfen Objekte. Ein Zehntel der Befragten sahen auch im Tragen der Coronaschutzkleidung ein erhöhtes Risiko für Verletzungen. Nach Aussage von Jude Diggins, Interimsdirektorin für Pflege, Politik und öffentliche Angelegenheiten des RCN, habe die Pandemie ein Problem herausgestellt, das noch nicht aus- reichend angegangen werde. Die meisten Verletzungen mit Sharps könnten laut Diggins verhindert werden. Zudem gebe es rechtliche Vorgaben für Arbeitgeber, Schritte zum Schutz des Pflegepersonals einzuleiten.

Auch in Deutschland stellen Nadelstichverletzungen in der Pflege ein Risiko dar. Nach einem Bericht der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) sind fast die Hälfte aller gemeldeten Versicherungsfälle im Gesundheitswesen auf Verletzungen dieser Art zurückzuführen. Im Jahr 2019 wurden allein bei der BGW bundesweit fast 50.000 Stichverletzungen gemeldet.

Quellen